Lied eines Lappländers

Komm Zama, komm! Laß deinen Unmuth fahren,
O du der Preis
Der Schönen! komm! In den zerstörten Haaren
Hängt mir schon Eis.
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Du zürnst umsonst. Mir giebt die Liebe Flügel,
Nichts hält mich auf.
Kein tiefer Schnee, kein Sumpf, kein Thal, kein Hügel
Hemmt meinen Lauf.
Ich will im Wald auf hohe Bäume klimmen
Dich auszuspähn,
Und durch die Fluth der tiefsten Ströhme schwimmen,
Um dich zu sehn.
Das dürre Laub will ich vom Strauche pflücken,
Der dich verdeckt,
Und auf der Wies' ein iedes Rohr zerknicken,
Das dich versteckt.
Und solltest du, weit übers Meer, in Wüsten
Verborgen seyn;
So will ich bald an Grönlands weißen Küsten,
Nach Zama schreyn.
Die lange Nacht kommt schon. Still mein Verlangen
Und eil zurück!
Du kommst, mein Licht! du kommst, mich zu umfangen;
O, welch ein Glück!

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TextGrid Repository (2012). Kleist, Ewald Christian von. Gedichte. Neue Gedichte vom Verfasser des Frühlings. Lied eines Lappländers. Lied eines Lappländers. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-AFFA-5