[199] Das Denkmal
An Therese Matilde Amalia.
Wahrheit du, und du o Geschichte, wenn ihr vereint seyd:
Schreibet Flammen der Griffel, mit welchem ihr zeugt von erhöhten
Buben; und die Stimme, mit der ihr das Zeugniss aussprecht,
Spricht, ihr rächenden! Donner aus.
Rächet sie jetzt, die Menschheit, an Frankreichs Oligokraten,
Ernste Vergelterinnen! Zu schonend rügt der Verbrecher
Tod; Europa will das warnende Schandmal, will die
Ewige Piramide sehn!
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Nie noch hat die Geschichte so ganz enthüllet der Wahrheit
Antlitz erblickt; es verschmähte den Schleyer der Handelnden Unscham.
Eilet denn, thut die Folg' uns kund der Vereinung! lindert,
Löschet der harrenden heissen Durst.
Jünglinge dulden's noch wohl, das Erwarten; wir Greise verabscheun's.
Auf denn, rächet die Menschheit, und bald! Nicht süss nur, auch edel
Ist die Rache, um die wir flehen; o reicht aus voller,
Kühlender Schale den Labetrunk.
Sollten vielleicht dem Eroberer nur Schandmale den lauten
Namen ewigen? nicht dem Hochverräther der Menschheit,
Nicht dem Scheusal, dem Heuchler auch, so der Freyheit opfernd,
Kettenumrasselte Freye würgt?
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Nein, so wählet ihr nicht, vergesset eh die Erobrer,
Als dass ihr nicht der Freyheit getünchte Vergötterer hinstellt,
Wie sie waren. Mich deucht, ich sehe die Flammenschrift schon!
Höre der redenden Dounerton!
Wenn ich, erlebend, wirklich das seh', es wirklich, mein Ohr hört;
Feyr' ich ein Fest, bekränze mit Eichenlaube das Haupt mir,
Lade Freund' ein, spüle den hellsten Kristall im reinsten
Bache, füll' ihn mit Wein, der Greis
Wurde, wie ich. Im Kristall versiegt's nicht selten. Das Waldhorn
Hallet; wer singen kann, singt. Wir freuen uns innig! Ich werde
Hundert Monde verjüngt! Wenn Rache, wie die vollbracht ist;
Darf sich taumelnd die Freude freun.