Biographie
1752
16. Oktober: Adolph Franz Friedrich Ludwig Freiherr von Knigge wird in Bredenbeck bei Hannover als Sohn des Hofgerichtsrats Philipp Carl Freiherr von Knigge und seiner Frau Louise Wilhelmine, geb. Knigge, geboren. Er wächst in Bredenbeck auf, wo er von Privatlehrern unterrichtet wird.
1763
Juli: Tod der Mutter.
1766
Oktober: Tod des Vaters. Der Gutsbesitzer hinterläßt Knigge Schulden von über 100 000 Reichstalern.
Während die Gläubiger die Güter aufteilen, erhält Knigge eine Rente.
1769
Knigge immatrikuliert sich an der Universität Göttingen zum Jurastudium.
Er wohnt bei dem Verleger Johann Christian Dieterich.
1771
März: Knigge wird zum Assessor bei der Kriegs- und Domänenkammer in Kassel ernannt, wenig später zum Hofjunker.
Zur Beendigung des Studiums gewährt ihm der Landgraf Urlaub.
1772
Frühjahr: Knigge siedelt nach Kassel über und tritt dort seine Ämter an.
1773
Die Freimaurerloge »Zum gekrönten Löwen« nimmt Knigge als Mitglied auf.
August: Heirat mit Henriette von Baumbach.
1774
Knigge wird zum Direktor der hessischen Tabakfabrik ernannt.
1775
Knigge nimmt seinen Abschied in Kassel und siedelt mit seiner Frau zur Schwiegermutter auf das Gut Nentershausen über.
Er schreibt sein erstes Theaterstück und befaßt sich mit Kompositionen und Übersetzungen.
1776
Auf Vorschlag Goethes wird Knigge von Herzog Carl August von Sachsen-Weimar zum Kammerherrn ernannt.
1777
August: Knigge zieht nach Hanau um.
Am Hanauer Hof gründet Knigge ein Liebhabertheater.
1778
Knigges erste Schrift »Allgemeines System für das Volk zur Grundlage aller Erkenntnisse« erscheint.
1779
»Theaterstücke« (2 Bände, 1779–80).
Frühjahr: Knigge beginnt, Rezensionen für die von Friedrich Nicolai herausgegebene »Allgemeine deutsche Bibliothek« zu schreiben (bis 1796).
Winter: Aufenthalt in Nentershausen.
1780
April: Übersiedlung nach Frankfurt am Main.
Knigge tritt in den Illuminatenorden ein und wird bald neben dem Ordensgründer Adam Weishaupt zur dominierenden Persönlichkeit der Geheimgesellschaft, die sich unter seinem Einfluß in ganz Norddeutschland ausbreitet.
1781
»Der Roman meines Lebens in Briefen« (4 Bände, 1781–83).
»Über Jesuiten, Freimaurer und Rosenkreuzer«.
Winter: Reisen nach München und Ingolstadt, den Zentren des Illuminatenordens.
1783
Knigge zieht nach Heidelberg um.
»Geschichte Peter Clausens« (Satire, 3 Bände, 1783–85).
»Sechs Predigten gegen Despotismus, Dummheit, Aberglauben, Ungerechtigkeit, Untreue und Müssiggang«.
1784
April: Bei der Aufführung von »Kabale und Liebe« trifft Knigge Schiller in Mannheim.
Juli: Knigge tritt aus dem Illuminatenorden aus.
»Kleine poetische und prosaische Schriften« (2 Bände, 1784–85).
1786
Herbst: Aufenthalt in Nentershausen.
Knigge übersetzt die »Confessions« von Jean Jacques Rousseau (4 Bände, 1786–90)
1787
»Die Verirrungen des Philosophen oder Geschichte Ludwigs von Seelberg« (Roman, 2 Bände).
Knigge siedelt nach Hannover über.
1788
»Über den Umgang mit Menschen« (2 Bände).
Juli: Knigge tritt der im gleichen Jahr von dem Radikalaufklärer Karl Friedrich Bahrdt gegründeten »Deutschen Union« bei (bis 1789).
Beginn der Herausgabe der Zeitschrift »Dramaturgische Blätter« (1788–89).
1789
»Geschichte des armen Herrn von Mildenburg« (Roman, 3 Bände, 1789–99).
1790
Reisen nach Hamburg, wo Knigge im Juli an einem Fest zum ersten Jahrestag der Französischen Revolution teilnimmt.
»Das Zauberschloß« (Roman).
Herbst: Knigge wird in Bremen zum Oberhauptmann ernannt und siedelt nach Bremen über.
1791
»Benjamin Noldmanns Geschichte der Aufklärung in Abyssinien« (Roman, 2 Bände).
1792
»Des seeligen Herrn Etatsraths Samuel Conrad von Schaafskopf hinterlassene Papiere« (Satire).
Knigge veröffentlicht seinen politischen Roman »Josephs von Wurmbrand politisches Glaubensbekenntnis mit Hinsicht auf die Französische Revolution«, was ihm eine Ermahnung der Regierung einbringt.
Sommer: Kuraufenthalt in Bad Nenndorf.
»Über den Büchernachdruck«.
»Die Reise nach Braunschweig« (Roman).
1793
»Ueber Schriftsteller und Schriftstellerey«.
1794
»Geschichte des Amtsraths Gutmann« (Roman).
Sommer: Knigge fährt zur Kur nach Bad Driburg.
1795
Knigge ist wegen seiner Befürwortung der Französischen Revolution Schikanen und Verfolgungen der Regierung ausgesetzt.
Er publiziert in Wien anonym das »Manifest einer nicht geheimen, sondern sehr öffentlichen Verbindung ächter Freunde der Wahrheit«.
1796
Die Wiener Polizei stellt Nachforschungen über den Verfasser des »Manifests« an.
»Ueber Eigennutz und Undank«.
6. Mai: Knigge stirbt in Bremen.
Sylvia Zirden