Gebet während der Schlacht

1813.


Vater, ich rufe dich!
Brüllend umwölkt mich der Dampf der Geschütze,
Sprühend umzucken mich rasselnde Blitze.
Lenker der Schlachten, ich rufe dich!
Vater du, führe mich!
Vater du, führe mich!
Führ' mich zum Sieg, führ' mich zum Tode:
Herr, ich erkenne deine Gebote;
Herr, wie du willst, so führe mich!
Gott, ich erkenne dich!
Gott, ich erkenne dich!
So im herbstlichen Rauschen der Blätter
Als im Schlachtendonnerwetter,
Urquell der Gnade, erkenn' ich dich.
Vater du, segne mich!
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Vater du, segne mich!
In deine Hand befehl' ich mein Leben,
Du kannst es nehmen, du hast es gegeben;
Zum Leben, zum Sterben segne mich!
Vater, ich preise dich!
Vater, ich preise dich!
's ist ja kein Kampf für die Güter der Erde:
Das Heiligste schützen wir mit dem Schwerte.
Drum, fallend und siegend, preis' ich dich.
Gott, dir ergeb' ich mich!
Gott, dir ergeb' ich mich!
Wenn mich die Donner des Todes begrüßen,
Wenn meine Adern geöffnet fließen –
Dir, mein Gott, dir ergeb' ich mich!
Vater, ich rufe dich!

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TextGrid Repository (2012). Körner, Theodor. Gedichte. Leier und Schwert. Gebet während der Schlacht. Gebet während der Schlacht. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-B65D-E