Ludwig Gotthard Kosegarten
Jucunde
Eine ländliche Dichtung in fünf Eklogen

[7] Einladung

Kommt, holdselige Frau'n, in meinen sikelischen Garten,
Welchen für euch ich gepflanzt, welchen für euch ich gepflegt.
Freundliche Frauen und Fräulein, in meine bukolische Wirtschaft
Folgt mir gefällig; für euch ward sie beschickt und geschmückt.
Welches der Mägdlein mir hilft die Beete säubern und wässern,
Brav, wie Amalrich, sey solcher ein Freyer beschert!
Welche der Frau'n mit mir theilt des Haushalts Mühen; ihr sollen
Töchter, wie Thecla, so klug, fromm, wie Jucunde, gedeihn!
Welche der Frauen und Fräulein für meine Blumen und Beeren
[7]
Freundlich die Hand mir reicht, traulich die Wange mir beut,
Solche sey mir wie Thecla gerühmt, wie Jucunde gepriesen!
Solche soll der Gesang bis zu den Sternen erhöhn!
Alles thut ja um Gunst und Dank der Frauen der Dichter.
Männlicher Tadel und Lob kümmert nicht sonderlich ihn.
Euren Gerichtshof nur, holdselige Frauen, erkenn' ich;
Frauen richten gerecht über die Lieb' und das Lied.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Kosegarten, Gotthard Ludwig. Gedichte. Jucunde. Einladung. Einladung. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-B6F5-5