209. Das Grab des Riesenkönigs bei Kemnitz.

Mündlich.


Etwa eine halbe Meile von Pritzwalk liegt das Dorf Kemnitz, dessen Feldmark mit großen Steinmassen bedeckt ist, die zum Theil in größeren oder kleineren Hügeln [229] zusammengetragen sind, aber so regelmäßig, daß unten die großen, oben die kleineren Steine liegen. Einer dieser Hügel ragt vor den andern weit hervor, denn er ist wohl über 20 Fuß hoch und hat 120 Schritt im Umkreis; auch besteht er durchweg aus Feldsteinen, zwischen denen sich nur wenig Erde angesetzt hat. Man erzählt, unter ihm sei der Riesenkönig begraben, und seine Gebeine ruhten in einem goldenen Sarge, den ein silberner und eiserner umschlössen. Doch hats mit dem letztern nicht ganz seine Richtigkeit, denn die Kemnitzer, die besonders gern den silbernen und goldenen Sarg haben möchten, haben vor einigen Jahren drei Tage lang die Steine hinweggeräumt, aber nur einige thönerne Urnen mit Asche und verbrannten Knochen gefunden.

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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Märkische Sagen und Märchen. Sagen der Prignitz. 209. Das Grab des Riesenkönigs bei Kemnitz. 209. Das Grab des Riesenkönigs bei Kemnitz. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-BA5E-E