20. Zwerge auf der Hochzeit.

Mündlich.

In Woltringhausen ist eine Hofstätte, die heißt Woltershof; da ist einmal eine Hochzeit gewesen, auf der sich auch die Unterirdischen eingefunden haben, denn unter der Hochzeitgesellschaft waren einige, die das Vermögen hatten, sie zu sehen. Da haben sie wahrgenommen, [16] wie die Zwerge erst unter dem großen Birnbaum vor dem Hause lustig nach der Musik getanzt und umhergesprungen und nachher mit zu Tisch gegangen sind. Hier sind sie auf der Tafel fröhlich zwischen den Schüsseln umherspaziert und haben die aufgetragenen Speisen wacker mit aufzehren helfen.

Vgl. Norddeutsche Sagen, Nr. 270, 2; Schambach u. Müller, Nr. 146, 1; auch Norddeutsche Sagen, Nr. 189, 4; Wolf, Zeitschrift, II, 143 fg. und dazu Pröhle, Oberharzsagen, S. 154. So erscheinen auch die wilden Weibchen bei der Hochzeit; Wolf, Heßische Sagen, Nr. 87. Der Name des Hofes Woltershof spricht wol dafür, daß er der erste im Dorfe war, das dann nach der Familie der Woltringe genannt wurde; stand etwa auch den Zwergen der Name Wolter zu, wie den Kobolden, so hätte er vielleicht von ihnen den Namen; vgl. Grimm, Mythologie, S. 472: Berührung zwischen Zwergen und Kobolden zeigt sich zuweilen; Grimm, Mythologie, S. 479.