288. Muschwillensee.

Mündlich.

1.

Bei Resse, Amts Neustadt am Rübenberge, liegt im Moor der Muschwillensee, ein Waßerloch, etwa von der [255] Größe eines Bauerhauses, aber von unergründlicher Tiefe; in dem quillt das Waßer unaufhörlich auf und nieder, als koche und siede es fortwährend. Hier ist ein prächtiges Schloß untergegangen, in dem ein Amtmann gewohnt; der hat einen Streit gehabt und gesagt, wenn seine Angabe nicht wahr sei, so wolle er nur noch gewiße Schritte thun und dann sammt seinem Schloße untergehn, und so ist es denn auch gekommen, da er falsch geschworen; das Schloß ist versunken und steht noch bis auf den heutigen Tag da unten. Da kann man es noch zuweilen sehen, aber nur nach Sonnenuntergang, wenn der Himmel so recht hell ist und keine Wolken an demselben stehen.

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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche. A. Sagen. 288. Muschwillensee. 1. [Bei Resse, Amts Neustadt am Rübenberge, liegt im Moor der Muschwillensee]. 1. [Bei Resse, Amts Neustadt am Rübenberge, liegt im Moor der Muschwillensee]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-BE0C-8