352.
Mündlich.
Im Weingartenloch liegen große Schätze an Gold und Silber und mancher hat schon Lust danach getragen,[311] hat sich aber, wie man zu Bartolfelde zu sagen pflegt, eine dreckige Jacke aber kein Gold geholt, ja nicht selten ist auch einer in die Tiefe gestürzt und nie wieder zum Vorschein gekommen.
Ein Mann aus Bartolfelde erzählte, die wittenberger Studenten seien darin gewesen, sie seien dahergeritten gekommen und hätten mit ihren Pferden durch die Höhle hindurchreiten wollen, aber da seien die aus dem Weingartenloch gekommen und hätten gar sehr gebeten, sie möchten die Pferde doch draußen laßen, sie sähen das gar nicht gern, hätten ihnen auch Schätze in Hülle und Fülle versprochen, sodaß sie es endlich gethan. – Der Mann erzählte auch, so prächtige Wiesen und Weiden wie da unten gäbe es nirgends auf der Welt.
Zu den Wiesen vgl. Lyncker, Nr. 197, und grêne geardas als Bezeichnung des Paradieses bei Caedmon, sowie das altsächsische grôni godes wang und den griechischen ἀσφοδελὸς λειμών; Vilmar, Alterthümer, S. 17.