6. Der verwünschte Mönch im Thurm.

Mündlich.


In den Schalllöchern eines der Thürme am Dom zu Stendal sieht man oft ein kleines rothes Männchen; doch nur kurze Zeit zeigt es sich, dann verschwindet es wieder. Das war vor Zeiten ein Mönch. Als nämlich [7] Stendal noch halb katholisch, halb lutherisch war, hatte man an der Domkirche einen katholischen Pfaffen, dem dieser Mönch diente. Der war aber in seinem Herzen gar zornig über die neue Lehre, und schickte deshalb jenen Mönch immer auf den Thurm, um nachzusehen, ob Lutheraner zur Kirche kämen. War das nun der Fall, so mußte er schnell herabsteigen und die Kirchthüren schließen. Das hat er denn auf diese Weise lange Jahre gethan, ist aber dafür verwünscht worden und muß nun dort oben im Thurme umgehn.

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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Märkische Sagen und Märchen. Sagen der Altmark. 6. Der verwünschte Mönch im Thurm. 6. Der verwünschte Mönch im Thurm. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-C04D-8