330. Untergegangene Dörfer bei Heppens.

Mündlich aus dem Oldenburgischen und von der Insel Baltrum.


Bei Heppens an der Jahde sind sieben Kirchspiele untergegangen, und das ist daher gekommen, daß die Leute dort zuletzt gar übermüthig wurden, ihren Wagen goldene Beschläge machten, den Pferden silberne Hufe unterschlagen ließen und dergleichen mehr. Endlich gingen sie gar so weit, daß sie ein Schwein in's Bett legten, ihm ein Hemd anlegten und den Pastor kommen ließen, dem sie sagten, es sei da ein Kranker, welchem er das Nachtmahl reichen solle. Da ist der Pastor auch gekommen, und hat es thun wollen, aber im selben Augenblicke hat er auch gesehen, daß ein Aal aus dem Feuer des Herdes hervorkroch, und daran erkannt, daß sich Ungeheures [293] begebe. Da hat er sich schnell zu Pferde gesetzt und ist eiligst davongesprengt, und unmittelbar hinter den Hufen seines Roßes ist das Land weggebrochen und von der See verschlungen worden und so sind die sieben Kirchspiele untergegangen.

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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche. A. Sagen. 330. Untergegangene Dörfer bei Heppens. 330. Untergegangene Dörfer bei Heppens. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-C1E4-A