34. Die Leenekensteine.

Mündlich.


Etwa eine Viertelmeile von dem Dorfe Bonese steht hart am Wege, der von Dülseberg nach Markau führt, ein großer Granitblock, welcher der Leenekenoder Brautstein heißt. Den Namen hat er daher erhalten, daß vor langen Jahren in dem Dorfe Dülseberg ein Mädchen Namens Lene wohnte, die von ihrer Mutter gezwungen wurde, einen Bauer aus Markau zu heiraten, den sie durchaus nicht mochte. Allein all ihr [34] Flehen und Weinen half nichts, und sie ward, wie das Sitte ist, auf den Brautstuhl gesetzt und nun fuhr der Brautwagen unter dem Geleite ihrer Verwandten ab. Wie man nun aber in der Nähe von Bonese an die Markauer Grenze kam, und der Fuhrmann sie üblicher Weise fragte, ob sie auch noch Willens sei weiter zu fahren, oder ob er umkehren solle, da sprang Lene schnell vom Wagen und verwünschte sich, daß sie lieber zum Steine werden als nach Markau gehen wolle. Ihr Wunsch ward erhört und augenblicklich war sie in den Stein verwandelt; an der dem Wege abgekehrten Seite derselben sieht man noch einen breiten Streifen, der bis zur Erde herabreicht; das ist das Brautband.

Unweit von Darendorf steht auf einer kleinen Anhöhe an der hannöverschen Grenze ein anderer Granitblock, der ebenfalls den Namen Leeneken- oder Brautstein führt und denselben einer gleichen Ursache verdanken soll.

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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Märkische Sagen und Märchen. Sagen der Altmark. 34. Die Leenekensteine. 34. Die Leenekensteine. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-C242-0