142. Die Salzquellen bei Peßin.

Klöden Beiträge zur mineral. und geogn. Kenntniß d.M. Br. St. III. S. 84-98.


In und bei dem Dorfe Peßin sollen vor alten Zeiten Salzquellen gewesen sein, die man sich in neuerer Zeit vielfach bemüht hat, wieder aufzufinden, was aber nicht gelungen ist. Im Dorfe selber geht die Sage, daß unter einem Hause, in dem ehemals ein Herr v. Murlach gewohnt haben soll, eine solche sei, die aber schon vor langen Jahren durch zwei eiserne Thüren verschlossen worden. Eine andre soll in dem Gehölz, die Lutsche genannt, gewesen und ebenfalls durch eine eiserne [149] Thür verschlossen sein. Von dieser berichtete ein Herr v.K., wie er von seinem Vater gehört, daß, als vor langer Zeit einmal Nachsuchungen danach angestellt worden, ein Herr von K. auf den Kirchthurm gestiegen sei, um diese aus der Ferne mit anzusehen, daß er aber bald wieder herunter gekommen, sagend, man habe den rechten Ort verfehlt und solle ihn auch nun gewiß nicht finden. – Endlich soll in dem blachen Luch bei Peßin vor langen Jahren von einem Schäfer aus dem Dorfe eine Salzquelle gefunden sein. Er hatte sich zu seinem Abendbrode Wasser von hier mitgenommen und es gekocht, am Morgen darauf aber lauter Salz im Topfe gefunden. Seine Entdeckung theilte er dem Grundherrn mit, der ihm Stillschweigen gebot. Noch am nämlichen Tage aber, sagt man, ward der Schäfer erschlagen gefunden, seine Wittwe jedoch hätte der Grundherr lebenslänglich erhalten. Nachher soll dann über der Stelle ein Haus gebaut worden sein.

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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Märkische Sagen und Märchen. Sagen der Mittelmark. 2. Das Havelland und die Grafschaft Ruppin. 142. Die Salzquellen bei Peßin. 142. Die Salzquellen bei Peßin. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-C271-6