341. Entsehen.

Mündlich aus Nordmohr.


Ein Milchmädchen sitzt einmal auf der Weide bei ihrem Melkeimer, da reitet ein Reiter vorüber und gleich darauf fällt sie unter gewaltigen Schmerzen zur Erde nieder; da eilen die andern Mägde herbei und sie sagt ihnen, daß eben ein Reiter vorbeigeritten sei, der müße sie entsehen haben. Daher eilen sie jenem nach, kommen ihm auch auf Richtwegen zuvor, halten ihn an und sagen ihm, er habe es dem Mädchen angethan, nun solle er sie auch wieder gesund machen. Da erschrickt er und sagt, das sei wohl möglich, denn früh Morgens habe er sich nicht gesegnet, kehrt auch sogleich um zu dem Mädchen, segnet sich und im Augenblick war sie gesund.

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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche. A. Sagen. 341. Entsehen. 341. Entsehen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-C2B8-6