378.

Diebe festzumachen (handschriftlich aus Swinemünde):

Unser Heiland Christus Jesus, der ging in den Garten,

der heiligen Engel und der Jungfrau Maria zu warten;

da kamen die Diebe und wollten das Kindlein stehlen,

das konnten 24 Legionen Engel nicht verhehlen.

Binde, Petrus, binde

eilend und geschwinde,

daß der Dieb uns stehe stille

wie ein Stock,

und schreie wie ein Bock.

Binde, Petrus, binde,

daß der Dieb uns stehe stille

und alle Sterne zähle,

die an dem Himmel stehen.

Binde, Petrus, binde,

daß der Dieb uns stehe stille,

[448]

daß meine leiblichen Augen ihn sehen

und meine leibliche Zunge ihn spreche.

Das gebiet' ich dir Dieb im Namen des heiligen Bartus,

der aller Körnlein Meister ist.


Diesen Spruch spricht man nach Sonnenuntergang, indem man dreimal rund um die Stelle geht, zu welcher man vermuthet, daß der Dieb kommen wird; dabei darf man sich aber nicht umsehen, und muß genau an dem Punkte, wo man den Umgang begonnen, wieder aufhören und zum Schluß dreimal: »Im Namen Gottes u.s.w.« sagen. Am andern Morgen findet man den Dieb festgebannt an der Stelle; dann muß man ihn lösen mit den Worten: »Höre, Dieb, ich spreche dich hiermit los. Im Namen Gottes u.s.w.« Doch muß dies vor Sonnenaufgang geschehen, sonst wird der Dieb schwarz und muß binnen Jahresfrist sterben.

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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche. C. Gebräuche und Aberglauben. 27. Haus und Hof. 378. [Unser Heiland Christus Jesus, der ging in den Garten,]. 378. [Unser Heiland Christus Jesus, der ging in den Garten,]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-C466-E