3.
Einem Heijungen (Pferdejungen) waren einmal ein Paar Pferde fortgelaufen und wie er nun ausgeht, um sie zu suchen, und sich dabei am Ilsestein hinsetzt und weint, daß er sie nicht finden kann, öffnet sich auf einmal der Berg und vor ihm steht die Prinzeßin und fragt ihn, weshalb er weine. Da klagt er ihr sein Leid und sie heißt ihn folgen. Darauf gehn sie in den Berg hinein und kommen in einen großen Stall, darin stehn eine Menge Pferde und auch seine Braunen, die er suchte. Da war er gar froh und wollte sie hinausführen. Die Prinzeßin sagte ihm aber, er könne sie nicht wieder bekommen; indeß wolle sie ihm soviel Gold dafür geben, daß er wohl hundert andre dafür kaufen könne. Und damit [178] füllt sie ihm sein Ränzel, befiehlt ihm aber, es nicht eher zu öffnen, als bis er über die dritte Ilsebrücke fort sei. Er war aber ein neugieriger Bursche und wollte gern wißen, wieviel sie ihm gegeben, und als er an die zweite Brücke kömmt, kann er es nicht länger aushalten, öffnet das Ränzel und – findet nichts als Pferdemist darin. Was, denkt er, sollst du damit, und schüttet alles in die Ilse; aber da geht's kling kling! da sieht er schnell nach, ob nicht noch etwas im Ränzel geblieben, und da saß auch noch etwas, das sind lauter Pistolen gewesen.