4.

Ein alter Bauer in Kirchdorf erzählte:


Ein Mädchen muß einmal in den Zwölften einen großen Keßel von Campen nach Sieden tragen, da hört sie von weitem den Herodis kommen und sieht auch schon die Hunde, welche auf sie zustürzen. Vor Angst kriecht sie schnell unter den Keßel, den umschnuppern und umbölken die wilden Hunde; nun ist Herodis selber da, der fragt: »Wer bist du?« Sie antwortet, daß sie eine arme Dienstmagd sei und den Keßel von Campen nach Sieden trage; er fragt weiter, ob sie es thun müßen oder ob sie es thun wollen; sie antwortet, daß sie es thun müßen; da sagt er: »Hast du es thun müßen, so sollst du für diesmal ungeschädigt von dannen ziehen«, und fort geht's wieder mit der wilden Meute.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen. Erster Theil. Sagen. Herodes jagt mit seinen Hunden. 4. [Ein Mädchen muß einmal in den Zwölften einen großen Keßel von Campen]. 4. [Ein Mädchen muß einmal in den Zwölften einen großen Keßel von Campen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-C753-4