229. Das alte Schloß bei Mohrin.

Nördlich von der Stadt Mohrin liegen in nur geringer Entfernung an dem See auf einem einzelnen Hügel die Mauerreste einer alten Burg von nicht beträchtlichem Umfang. Hier sollen vor Zeiten Raubritter gehaust haben, die den Leuten, welche auf der Straße von Königsberg kamen, aufpaßten und ihnen ihr Gut nahmen. Lange haben das die Mohriner ruhig mit angesehen, aber als zuletzt auch sie mancherlei Schaden litten, haben sie sich aufgemacht, das Raubnest eng umlagert und den Ritter dort oben verhungern lassen, worauf sie dann das ganze Schloß zerstört, so daß nur noch die wenigen Reste, welche jetzt sichtbar sind, überblieben.

Andere sagen, der letzte Besitzer des Schlosses habe es, als er alt und schwach wurde und ohne Nachkommen war, an einen Herrn zu Güstebiese für ein Kalb verpfändet. Er soll auch, da jene davon Besitz nahmen, wegen seiner Schwäche im Lehnstuhl herunter getragen worden sein.

Mit dem ebenfalls am Mohriner See gelegenen Dorfe Butterfelde sollen die Ritter übrigens auch noch [245] besondre Verbindungen unterhalten haben, und namentlich sagt man, daß ein unterirdischer Gang vom Schlosse nach der ehemaligen katholischen Kirche des Dorfes, die jetzt in ein Wirthschaftsgebäude verwandelt sei, geführt habe.

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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Märkische Sagen und Märchen. Sagen der Neumark. 229. Das alte Schloß bei Mohrin. 229. Das alte Schloß bei Mohrin. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-C772-D