460.

Stube und Haus werden mit Birken und Kalmus ausgeschmückt, welche nirgends fehlen dürfen; die Hirtenjungen stellen sich schon früh am Morgen ein, knallen mit den Peitschen und holen sich Speck und Wurst. Die Knechte aber veranstalten ein Wettrennen, indem sie in einer gewißen Entfernung einen Stuhl aufstellen; wer bei demselben zuerst anlangt und sich darauf setzt, ist König. Derselbe wird dann in Laub eingekleidet und zurückgeführt. Neumark.


Das Knallen mit den Peitschen auch Norddeutsche Gebräuche, Nr. 60. Ebenso in Schwaben, Meier, Gebräuche, Nr. 92. Im Elsaß, Stöber in der Alsatia, 1852, S. 133, wo Vermuthungen über die Bedeutung des Gebrauchs geäußert werden. Die Gestaltung des Gebrauchs in der Oberpfalz und seine Benennung, »Hexenauspeitschen« zeigt jedenfalls, daß G. Mühl's Vermuthung, der Gebrauch gelte der Vertreibung böser Geister, die richtige ist; vgl. Schönwerth, Aus der Oberpfalz, I, 316.

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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen. Zweiter Theil. Gebräuche und Aberglauben. Pfingsten. 460. [Stube und Haus werden mit Birken und Kalmus ausgeschmückt, welche]. 460. [Stube und Haus werden mit Birken und Kalmus ausgeschmückt, welche]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-CD71-0