285. Die Weserfurche.

Mündlich.


In alten Zeiten ist die Weser dicht bei dem Städtchen Heßen-Oldendorf vorübergefloßen und hat dort [249] einen großen Teich gebildet; da ist aber ein Mann gewesen, der hat, man weiß nicht mehr weshalb, dies nicht haben mögen und hat in einer Nacht eine tiefe Furche nach Fuhlen hinübergepflügt und so das Waßer abgeleitet; darum heißen die Marken der Dörfer Fuhlen, Heßlingen und Fischbeck noch bis auf den heutigen Tag »up dem dîke«. Jener Mann aber muß zur Strafe umgehen, und schon mancher hat ihn nachts an der Weser auf- und niederscharwerken hören.


Vgl. Lyncker, Nr. 105; über Flußbetten als Furchen vgl. die Anm. zu Norddeutsche Sagen, Nr. 38; so wird auch der Main von Riesen ausgepflügt; Herrlein, S. 3. Aehnlich in Thüringen bei Bechstein, Thüringische Sagen, IV, 81.

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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen. Erster Theil. Sagen. 285. Die Weserfurche. 285. Die Weserfurche. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-CF3C-5