57.

In Groß-Wiebelitz bei Salzwedel findet zu Pfingsten ein Wettlauf der Jungen statt; dabei wird ein Maienbusch im Felde aufgesteckt und danach gelaufen. Wer siegt, ist König und erhält einen Blumenkranz um den Hals und einen Maienbusch in die Hand, mit dem er nachher beim Umzug den Thau wegfegt und daher Dauschlöper heißt; der letzte beim Lauf wird pingstk ÿm und muß das Rick tragen; dies ist mit Blumen geschmückt und wird beim Eintritt ins Haus in die Luke gesetzt, wo dann Speck und Würste daran gehängt werden. Der vorletzte heißt der Hunnpîtscher, und muß die dem Speck nachfolgenden Hunde wegjagen. Man singt:


Gôden dach int hûs, unglück tom gäwel herût. Swart kô steit in stall, melkt witt melk; swart hôn sitt upt nest, leggt witt eier. wi hebben düt j ÿr en swachen pingstkäm, mütten uns wat to hülp gäwen, dattet änner jår sträwer wört. Pår eier, pår dreier, stük spek, denn gån wi glîks wedder weg.

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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche. C. Gebräuche und Aberglauben. 6. Pfingsten. 57. [In Groß-Wiebelitz bei Salzwedel findet zu Pfingsten ein Wettlauf]. 57. [In Groß-Wiebelitz bei Salzwedel findet zu Pfingsten ein Wettlauf]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-D122-0