92. Drei Schmiede.

Ein Bursche aus Koesfeld erzählte, daß sich in der Gegend dieser Stadt vor langen Jahren drei Brüder aufgehalten hätten, die seien tüchtige Schmiede gewesen und hätten Kröse geheißen. Sie hätten Zulauf aus der ganzen Gegend gehabt, aber was sie bei Tage den Leuten geschmiedet, das haben sie über Nacht wieder gestohlen, [93] sodaß niemand wußte, wo es geblieben war. Endlich ist's aber doch irgendwie an den Tag gekommen, und da sind sie alle drei zu Münster gerichtet worden.

Eine alte Bäuerin in der broker Bauerschaft erzählte: In alter Zeit haben sich bei Koesfeld in einem alten verfallenen Gemäuer vor der Stadt, wo man noch diedeiveskûle zeigt, drei Schmiede aufgehalten, die gar starke und gewaltige Leute gewesen sind, und den Bauern nicht allein Pflugeisen und anderes Eisenwerk gestohlen, sondern es ihnen auch in offenem Raub abgenommen haben. Endlich ist man ihrer habhaft geworden und hat sie nach Münster gebracht, wo sie hingerichtet worden sind; nur des Namens des einen, der Grant gewesen, wußte sich die Erzählerin noch zu entsinnen.

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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen. Erster Theil. Sagen. 92. Drei Schmiede. 92. Drei Schmiede. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-D180-9