81.
Derselbe erzählte auch: Zu Nienberge hat Grînkenschmied einen Bullen im Berge gehabt, der ist immer unter die dortige Heerde gegangen; eines Tags aber ist ein Mädchen aus Nienberge hinausgegangen auf die Weide, um die Kühe zu melken; Grînkenschmied's Bulle ist aber auch dagewesen, und ist den Kühen des Mädchens unaufhörlich nachgelaufen, sodaß sie darüber nicht zur Arbeit gekommen ist; da hat sie Grînkenschmied sammt seinem Bullen verflucht, und seit der Zeit sitzen sie beide im Berge zu Nienberge.
Andere erzählen noch, das Schloß an der nienberger Kirche habe Grînkenschmied gemacht; das ist von so vortrefflicher, künstlicher Arbeit, daß die Spitzbuben vergeblich daran gewesen sind; der Wirth in Nienberge sagte, sie hätten sogar den Grentel ganz krumm gebogen, es aber dennoch nicht aufbringen können.
Grimm, Deutsche Sagen, Nr. 156. Vgl. über den Stier unten Nr. 267 mit der Anm., und den Seebullen unten Nr. 333, sowie weitere Vergleichungspunkte in der Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung, IV, 98 fg. In den Stöcketen bei Dirlinsdorf hauste ein Schmied, den man öfters in dem Berge schlagen und hämmern hörte, man sah ihn auch zuweilen zum Berge herauskommen und sein Vieh am Bache tränken. Wolf, Zeitschrift, I, 402. – Künstliche Schloßerarbeit wird sonst meist dem Teufel zugeschrieben, vgl. Norddeutsche Sagen, Nr. 6, mit der Anm. Wenn man sehr schwierige Arbeiten hat, trägt man sie zu den Zwergen der Grotte von Remouchamps und [86] findet sie am Morgen vollendet, Grandgagnage, S. 10 fg. Eines von Zwergen stammenden Ringes an der Kirchthür zu Micklebye gedenkt die schwedische Sage bei Grimm, Mythologie, S. 427.