70. Der Spuk auf dem Schloß zu Kemnitz.

Mündlich.


Int olle Schlott to Kemnitz isset (ist es) nie recht richtig west, denn Nachtens hebben de Lüüe ofte en grooten Lärm un Spittåkel hüürt, un watt dett west is, dat kunne Martin Runge, dee Knecht upt Schlott [68] was, am besten vertellen (erzählen). Dee hadde mål ens Åmns (Abends) in de Volkstoowe (Gesindestube) de Tiit verschlåpen un de aennern hadden em en Schåobernack speelt un hadden, as see to Bedde jungen (gingen), de Volkstoowendöör toschlåten. As hee nu monter wåren is, hett hee dåbliiwen mütten un hett sick up de Åmnbanke lecht (Ofenbank gelegt). Då is hee knapp (kaum) inschlåpen west, hüürt hee en grooten mächtigen Lärm, un hüürt dettet de Treppe rupstolpert, un upp eemål springt de Döör, dee doch toschlåten was, upp un et kümmt watt rin un kraupt (kriecht) so an alle Wände rüm un reckt sick in de Hööcht (Höhe) un kiekt upp alle Bredder un in alle Spinnen rin. Eerscht uppet Keesebrett, wo de Eddelfraue eeren (ihren) Keese drööcht (getrocknet) hett, denn upp de Anrichte in de Kööken, denn in de Vorråtskåmer, un måkt alle Spinnen, dee de Fraue immer toschlåten hadde, upp un keek (sahe) in alle Töppe. Tolest (zuletzt) isset ook annen Åben kåmen, hett sick in de Hööcht reckt und in de Rööre rin keeken, un wiil Martin Runge nu då upp de Banke liggen deee, då hett hee seen künnen, dettet ganz assen grooten Hunt leet (wie ein großer Hund aussah) un ganz raue zottige Beene hadde. Dunn isset afgån un hett de Döör weer tooschmeeten. Hee hett nu giirn (gern) ruut wult, åwerscht de Döör is so fast to west as vöör un hee hett de ganze Nacht då bliiwen mütten.

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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Märkische Sagen und Märchen. Sagen der Mittelmark. 1. Das Land südlich der Havel und Spree. 70. Der Spuk auf dem Schloß zu Kemnitz. 70. Der Spuk auf dem Schloß zu Kemnitz. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-D35F-7