234. Der große Gott von Soest.

Mittheilung von Woeste.


Vor alter Zeit wurde in Soest ein wunderthätiges Bild, »der große Gott von Soest«, gezeigt, welches ein Pathengeschenk Karl's des Großen an Wittekind gewesen sein soll. Ein Bauerknecht aus der Gegend von Meschede erzählte: »Als das Christenthum sich zuerst in Soest festsetzte, hatte der Geistliche ein kolossales Kreuz mit einem ungeheuern Herrgott daran und das war der große Gott von Soest.«

Im Süderlande sagt man noch spottend: »Du büss en kärl as de greåute Guåt van Saust«, und wer sich sehr verwundert, sagt wol: »O du greåute Guåt van Saust.« – Eine Volksanekdote lautet: Ein Priester fragt einen Knaben: »Wie viel Götter sind?« Der Junge antwortet flugs: »Sieben! Gott der Vater, Gott der Sohn, Gott der Heilige Geist, der Gott Abraham's, der Gott Isaak's, der Gott Jakob's und – de greåute Guåt van Saust.«

Vgl. Grimm, Märchen, III, 222.

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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen. Erster Theil. Sagen. 234. Der große Gott von Soest. 234. Der große Gott von Soest. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-D3F8-F