33c. Heidenkirchen.

Mittheilungen des Historischen Vereins zu Osnabrück, 1850, S. 401.


Die Hünengräber, welche blos aus einem Todtenhügel bestehen, heißen in der Gegend von Alfhausen »Heidenhüwels«. Sind sie aber mit Steinblöcken umgeben oder über dieselben Opferaltäre erbaut, so heißen sie auch »Heidenkerken«, und der Landmann sagt: »Dar hebbet de heiden ene kerke bowen wult, un sind dar mid nig fertig worden«, oder »De Düwel hev se weer dal reeten«.


Bei Laer, fast an der Grenze des Kirchspiels Glane liegt ein Hünengrab, »die Teufelssteine« genannt, von dem man erzählt, daß der im nahe dabeiliegenden Hause wohnende Bauer, dem der weite Gang nach der Kirche sehr beschwerlich gewesen, einst auf demselben vom Teufel angeredet worden sei, der sich erboten, ihm in unmittelbarer Nähe eine Kirche zu bauen, wenn er ihm [39] dafür seine Seele geben wolle. Das ist der Bauer eingegangen, als die Kirche aber beinahe fertig gewesen, hat er den Hahnenruf nachgeahmt, worauf ihm der Hahn auf Dreier's Erbe zu Laer geantwortet; da warf der Teufel den Schlußstein, den er eben herbeitrug, aus der Luft herab, und dieser fiel vor Dreier's Thüre nieder. Die unvollendete Kirche aber sind die Teufelssteine. Mittheilungen des Historischen Vereins zu Osnabrück, 1850, S. 247.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen. Erster Theil. Sagen. 33c. Heidenkirchen. 33c. Heidenkirchen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-D412-9