114. Land abgepflügt.

Mündlich.


Zu Klein-Paaren war einmal ein Bauer, der pflügte bei seinen Lebzeiten das Feld seiner Nachbarn ab und verrückte nachher die Grenzsteine. Dafür aber hat ihn die Strafe des Himmels getroffen, denn kaum war er todt, so erschien er des Nachts an der Stelle, wo er sich versündigt hatte, und da sah man ihn, wie er ämsig das abgepflügte Land wieder angrub. Oft sah man ihn auch, wie er keuchend einen gewaltigen Grenzstein dahertrug und dann pflegte er kläglich zu rufen: »Wo soll ich ihn denn hinlegen? Wo soll ich ihn denn hinlegen?« Das hat man gar oft um Mitternacht gehört, bis endlich auch einmal der Prediger dazu gekommen ist und gesagt hat: »Nun leg ihn in Gottes Namen wieder hin, wo du ihn gefunden hast.« Das hat er auch gethan und seit der Zeit ist er nicht wieder gesehen worden; er mag wohl erlöst sein.

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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche. A. Sagen. 114. Land abgepflügt. 114. Land abgepflügt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-D4D2-C