421. Der Ring im Fische.

Von demselben.


In der Nähe von Bünde wohnte einmal eine Gräfin zu Nienburg, die war gewaltig reich, so reich, daß sie übermüthig ward und in ihrem Uebermuthe einen Ring vom Finger zog, ihn in den Schloßgraben warf und sagte: »So unmöglich es ist, daß ich den Ring wiedererhalte, so unmöglich ist es, daß ich jemals arm werde.« [375] Aber nur wenige Stunden vergingen, da kam der Koch und brachte ihr den Ring wieder, den er in dem Bauche eines Fisches gefunden hatte. Nach Verlauf eines Jahres war die Gräfin so arm, daß sie in einer kleinen Hütte Hede spinnen mußte.


Vgl. Panzer, Beiträge, II, 194, Nr. 331; Müllenhoff, Nr. 178 mit der Anm.; Maßmann, Bairische Sagen, I, 87; Ring im Bauch eines Fisches wiedergefunden, auch bei Wolf, Niederländische Sagen, Nr. 152; Baader, Nr. 405; Herrlein, S. 138; Schöppner, Nr. 286; Rochholz, Aargauer Sagen, I, 16. Nach einer mündlichen Mittheilung wird die Sage auch in Mansfeld erzählt. Zahlreiche Nachweise über die Verbreitung derselben bis in den Orient bei Liebrecht, Gervasius von Tilbury, S. 77 fg. ** [376]

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen. Erster Theil. Sagen. 421. Der Ring im Fische. 421. Der Ring im Fische. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-D5AD-D