Der Jüngling
Der Jüngling stoßt vom Strand im leichten Kahne,
Die Sehnsucht hat die Segel ihm gebreitet;
Wie rasch im Phantasienozeane,
Von Westen fortgekost, dahin er gleitet!
Schon weht auf neuen Welten seine Fahne,
Wie selig er durch Paradiese schreitet
Und Blumen pflückt, wie nimmer sie geboren
Im reichsten Lenz die heimatlichen Horen.
»Willkommen, Jüngling, von der fernen Reise!«
Begrüßt ihn tückisch wieder nun das Leben,
Und kosend naht ein Weib, unmerklich leise
Der Liebe Gaukelmacht um ihn zu weben.
Sie hält ihn festgebannt in ihrem Kreise
Mit Seufzerformeln, heuchelndem Ergeben:
Froh schmückt er ihr mit seinen Traumesblüten
Die Brust, um welche Todeslüfte brüten.