[131] Warnung und Wunsch

Lebe nicht so schnell und stürmisch;
Sieh den holden Frühling prangen,
Höre seine Wonnelieder;
Ach, wie bleich sind deine Wangen!
Welkt die Rose, kehrt sie wieder;
Mit den lauen Frühlingswinden
Kehren auch die Nachtigallen;
Werden sie dich wiederfinden? –
»Könnt ich leben also innig,
Feurig, rasch und ungebunden,
Wie das Leben jenes Blitzes,
Der dort im Gebirg verschwunden!«

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TextGrid Repository (2012). Lenau, Nikolaus. Gedichte. Gedichte. Erstes Buch. Vermischte Gedichte. Warnung und Wunsch. Warnung und Wunsch. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-E0E9-A