An Fräulein Charlotte von Bauer
Bei Übersendung meiner Gedichte
Laß dich von dem bunten Häuflein
Meiner Herzenskinder grüßen!
Ist darunter auch ein Teuflein,
Schmiegt es sich zu deinen Füßen.
Wenige davon sind munter,
Und die meisten werden kommen
Ernst und mürrisch, Kopf vorunter;
Doch es fehlt auch nicht an frommen.
Aber wenn dir von dem Völklein
Hier die tollen und verwegnen,
Dort leichtfertige begegnen,
Wie verblasne Pfeifenwölklein;
[133]Oder wenn dir meine Kleinen
Plötzlich oft zusammenschaudern,
Gar zuviel vom Tode plaudern,
Wenn sie dir im Hause weinen:
Greife mächtig ins Klavier,
Zauberin im Klangrevier,
All den Braus mit deinen Tönen
Mildmelodisch zu versöhnen.
Könnt ich dann dich still belauschen,
Wie der Töne rasche Wellen
Unter deinen Fingern quellen
Und bewundernd dich umrauschen! –