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Gemählde eines Erschlagenen
Blutige Lokken fallen von eingesunkenen Wangen;
Furchtbar, zwischen Hülfe rufend geöfneten, schwarzen
Lippen laufen zwey Reihen scheußlicher Zähne, so ragen
Dürre Beine aus Gräbern hervor; die gefalteten Hände
Dekket Blässe, die unter zersplitterten Nägeln zum Blau wird:
Denn im einsamen schrekkenden Walde hat er sich ängstlich
Mit verlarvten Mördern gerungen: es hallten die Wipfel
Von seinem bangen Rufen und dem mördrischen Murmeln
Seiner Gegner; bald erlagen die Kräfte des Kämpfers,
Schlaffe Arme strekt' er vergeblich, die tödtlichen Aexte
Von seinem Haupt abzuhalten; sie, die sonst schüchterne Vögel
Aus den gefällten Bäumen verscheuchten, spalteten izo
Grausam die Gehirnsprüzzende Scheitel des sterbenden Mannes,
Dessen Seele ungern vom röchelnden Busen emporstieg. –
Streifende Jäger fanden den zerzerreten Körper
In dem See von eigenem Blut, aus welchem die Gräsgen
Ihre beflekten Spizzen scheu erhoben: sie brachten
Ihn der untröstbaren Wittwe, die sein dunkeles Auge
Noch zu bedauren schien: noch sichtbar war auf der Wange
Der sonst freundliche Zug, auf der verunstalteten Stirne
Die kenntbare Runzel, die oft ein ahndender Kummer
In melancholischen Stunden drauf pflanzte. –