VII. Faustin

Faustin, der ganze funfzehn Jahr
Entfernt von Haus und Hof und Weib und Kindern war,
Ward, von dem Wucher reich gemacht,
Auf seinem Schiffe heimgebracht.
»Gott, seufzt der redliche Faustin,
Als ihm die Vaterstadt in dunkler Fern erschien,
Gott, strafe mich nicht meiner Sünden,
Und gib mir nicht verdienten Lohn!
Laß, weil du gnädig bist, mich Tochter, Weib und Sohn
Gesund und fröhlich wieder finden.«
So seufzt Faustin, und Gott erhört den Sünder.
Er kam, und fand sein Haus in Überfluß und Ruh.
Er fand sein Weib und seine beiden Kinder,
Und - Segen Gottes! - zwei dazu.
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TextGrid Repository (2012). Lessing, Gotthold Ephraim. Fabeln. Fabeln und Erzählungen (Ausgabe 1771). 7. Faustin. 7. Faustin. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-E607-7