Drittes Buch

I. Der Besitzer des Bogens

Ein Mann hatte einen trefflichen Bogen von Ebenholz, mit dem er sehr weit und sehr sicher schoß, und den er ungemein wert hielt. Einst aber, als er ihn aufmerksam betrachtete, sprach er: Ein wenig zu plump bist du doch! Alle deine Zierde ist die Glätte. Schade! – Doch dem ist abzuhelfen; fiel ihm ein. Ich will hingehen und den besten Künstler Bilder in den Bogen schnitzen lassen. – Er ging hin; und der Künstler schnitzte eine ganze Jagd auf den Bogen; und was hätte sich besser auf einen Bogen geschickt, als eine Jagd?

Der Mann war voller Freuden. »Du verdienest diese Zieraten, mein lieber Bogen!« – Indem will er ihn versuchen; er spannt, und der Bogen – zerbricht.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Lessing, Gotthold Ephraim. Fabeln. Fabeln. Drei Bücher (Ausgabe 1759). Drittes Buch. 1. Der Besitzer des Bogens. 1. Der Besitzer des Bogens. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-E7CD-3