VIII. Die eheliche Liebe

Klorinde starb; sechs Wochen drauf
Gab auch ihr Mann das Leben auf,
Und seine Seele nahm aus diesem Weltgetümmel
Den pfeilgeraden Weg zum Himmel.
»Herr Petrus, rief er, aufgemacht!«
»Wer da?« - »Ein wackrer Christ.« -
»Was für ein wackrer Christ?« -
»Der manche Nacht,
Seit dem die Schwindsucht ihn aufs Krankenbette brachte,
In Furcht, Gebet und Zittern wachte.
Macht bald!« - - Das Tor wird aufgetan.
»Ha! ha! Klorindens Mann!
Mein Freund, spricht Petrus, nur herein;
Noch wird bei Eurer Frau ein Plätzchen ledig sein
»Was? meine Frau im Himmel? wie?
Klorinden habt Ihr eingenommen?
Lebt wohl! habt Dank für Eure Müh'!
Ich will schon sonst wo unterkommen.«

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Lessing, Gotthold Ephraim. Fabeln. Fabeln und Erzählungen (Ausgabe 1771). 8. Die eheliche Liebe. 8. Die eheliche Liebe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-E981-C