[89] Auf dem Trocknen

Schwamm ein Fischlein leichten Sinns
Mit der Überflut ins Land,
Achtet nicht der Ebbe Zucht,
Blieb zurück im Gartensand.
Und nun zappelts, schnappt nach Luft,
Und vergebens schlägt und drängt
Sein Silberflosse fort,
Wies in Gras und Blumen hängt.
Der Gefährten denkt es trüb,
Ihrer Spiele; welche Qual!
Um das Rotkorallenriff
Möcht es plätschern noch einmal.
Doch umsonst ist sein Bemühn
Nach der frohen Wellenzeit;
Es zermartert sich, erstickt
In der heißen Einsamkeit.
Sahs im Menschenleben oft:
Unvorsichtig vorgewagt
Wünschte mancher sich zurück,
Und der Weg war ihm versagt.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Liliencron, Detlev von. Gedichte. Gute Nacht. Auf dem Trocknen. Auf dem Trocknen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-EE74-F