23. Einziges

Ein eigner Schauer hält mich stets beklommen,
Wenn ich an Jene denk', die das gesehen,
Was niemand mehr, so lang die Welt wird stehen,
In der Vollendung mag zu schau'n bekommen.
[133]
Ein Stern – nur einmal war sein Licht entglommen,
Man sah für alle Zeit ihn untergehen;
Ein Kunstwerk – das der Zeit Verwüstungswehen
Für immer unserm Blick hinweggenommen.
Beglückt, wer Sappho's Lieder noch als Ganzes,
Wer Phidias' Werke sah, als unzerstückte,
Da Vinci's Bild in vollem Farbenglanze!
Und glücklicher, wem einst zu schauen glückte
Die Helena im Schmuck des Hochzeitkranzes,
Und wen ein Blick Kleopatra's entzückte!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Lingg, Hermann von. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. 7. Sonette. 23. Einziges. 23. Einziges. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-EF68-3