Waldnacht

Wie uralt weht's, wie längst verklungen
In diesem tiefen Waldesgrün,
Ein Träumen voller Dämmerungen,
Ein dichtverschlungnes Wunderblühn!
Durch dieser Laubgewölbe Mitten,
Sprich, bist du schon auf irrer Bahn
Um Mitternacht dahingeschritten?
Dann hebt auch hier der Zauber an.
Des Wolfs durchschossne Augen funkeln,
Um schwarze Wipfel kreist der Weih,
Im Moor auf Felsen glüht im Dunkeln
Der Hirsche moderndes Geweih.
Vorüber jagt auf Flammenhufen
Erlkönig sein goldmähnig Roß;
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Die Geige tönt, die Flöten rufen,
Er reitet auf sein Elfenschloß.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Lingg, Hermann von. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. 4. Vermischte Gedichte. Waldnacht. Waldnacht. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-F04C-9