4.

Dir scheint die Rose frisch und rot zu sein,
Mir aber scheint in ihrer Brust der Tod zu sein,
Weil sie der Wurm in ihrem Grund umschleicht;
Was diesem Gift, scheint jenem Brot zu sein,
Der Schmetterling, der um die Flamme streicht,
Glaubt nicht von ihrer Glut bedroht zu sein.
Wie seltsam oft sich Gut und Böses gleicht,
Es scheint auch dies ein göttliches Gebot zu sein.

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TextGrid Repository (2012). Lingg, Hermann von. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. 4. Vermischte Gedichte. Abendsternghaselen. 4. [Dir scheint die Rose frisch und rot zu sein]. 4. [Dir scheint die Rose frisch und rot zu sein]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-F0C3-E