6.

Wind, Wolke, Lichtstrahl ziehn die alte Reise
Um unsern Erdball, türmen Nacht und Wogen,
Versenken Schiffe, wölben Regenbogen –
Das alte Schauspiel, stets in neuer Weise.
Die Monde wiederholen ihre Kreise,
Die Schar der Vögel kommt ins Jahr geflogen,
Geschlecht kommt um Geschlecht herangezogen,
Es wird zum Mann das Kind, der Mann zum Greise.
Wir sehn, wie bis hinauf zum Glanz der Kronen
Das Unglück dringt, wie Schuld und Not und Schande,
Pest, Krieg und Feuer nirgends ruhn und schonen.
Was klagst du, wenn du nicht gleich alle Bande
Zerbrechen kannst, um wie ein Gott zu thronen?
Auf! rüste dich zu größrem Widerstande!

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TextGrid Repository (2012). Lingg, Hermann von. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. 7. Sonette. 12. Nachtgedanken. 6. [Wind, Wolke, Lichtstrahl ziehn die alte Reise]. 6. [Wind, Wolke, Lichtstrahl ziehn die alte Reise]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-F1BE-7