13. Friedensbild

Wenn über Eichen Sturm und Donner schnauben,
Singt unter Blumen ungestört die Grille;
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Im Bergtal lebt und webt noch die Idylle,
Wenn rings die Länder Krieg und Pest durchrauben.
O sieh, da herrscht noch Sitte, Treu und Glauben;
Die Kinder führt ein Patriarchenwille,
Der Tag ist Arbeit und die Nacht ist Stille,
Am Hausdach nisten Storch und weiße Tauben.
Die Wanduhr pickt, und alles schläft – doch näher
Und näher tönt schon Echo von Geschützen,
Und durch die Schluchten steigt herauf der Späher.
Der Morgen graut – der Greis auf seinen Stützen,
Die Mutter mit dem Kind, der Hirt und Mäher
Knie'n im Gebet: »Herr, du wirst uns beschützen!«

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Lingg, Hermann von. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. 7. Sonette. 13. Friedensbild. 13. Friedensbild. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-F2D2-F