37.
Reichthum

Ich wäre gerne reich; denn daß ich reich nicht bin,
Drum wil man mich dazu noch zu der Strafe ziehn.
Ich wäre gerne reich; wer arm mich nicht kan leiden,
Der mag mir tausend Pfund und noch so viel bescheiden.
Ich hab ein Ungrisch Gold nicht Ungern im Beschluß;
Nicht haben, haben nicht, das bringet mir Verdruß.
Wer Gold nicht geben wil, der mag mir Silber geben;
Das Silber nehm ich auch. Ich wil gar friedlich leben
Mit dem, der dieses bringt; ein Schelme, der ihn schlägt,
Ob mir wer Jahr und Tag solch Ding zu Hause trägt.
Drum mangelt mir nun nicht die Hand, die Reichthum nimmet;
Mir mangelt nur die Hand, von der mir Reichthum kümmet.
Und kümmts, so ist es gut; wo nicht, was liegt mir dran?
Reich ist, wer ehrlich hier, dort selig leben kan.

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TextGrid Repository (2012). Logau, Friedrich von. Gedichte. Sinngedichte. Salomons von Golaw Deutscher Sinn-Getichte erstes Tausend. Desz ersten Tausend drittes Hundert. 37. Reichthum. 37. Reichthum. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-05C0-9