Abschied

1776.


Quellenrauschendes Thal! in deinem Schatten,
Wo sich schwesterlich Ruh' und Unschuld küssen,
[7]
Flohn die süssesten meiner Jünglingsstunden,
Mit serafischem Lächeln, mir vorüber!
Wenn, mit rosiger Hand, auf deine Wipfel
Seine Blüten der junge Maimond streute,
Und die Nachtigall jeder Abenddämrung
Ihren Zaubergesang entgegentönte!
Ach! ein trübes Geschik entreißt mich ewig
Deinen düstergewölbten Lindengängen,
Wo dein lächelnder Engelblik, o Maja!
Oft den Himmel mir in die Seele stralte,
Und mich höher zu meinem Gott entzükte!
Laß, elisisches Thal, noch diese Thränen,
Meines wachsenden Kummers stille Zeugen,
Mich an deinem beblümten Busen weinen,
Eh', mit ehernem Arm, die Scheidestunde
Meinen zögernden Fußtrit plözlich flügelt!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Matthisson, Friedrich von. Gedichte. Gedichte aus der Schulzeit. Abschied. Abschied. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-2ADD-F