Wehmut

1776.


Sonnenvergoldet flüstert ihr, o Linden!
Von der leiseren Herbstluft sanft umlispelt,
Banges Ahnden nahender Wintertrauer
Mir in die Seele!
Senken nicht diese bunten Rasenblumen,
Einst des buhlenden Sommerwests Gespielen,
Schon dem frühen Tode die Farbenhäupter
Traurend entgegen?
Ach! es wird ihnen, wenn im kalten Grabe,
Unter silbernen Floken, sie nun ruhen,
Bald der allverheerende Nord das grause
Todtenlied heulen!
[8]
Traurend durchirr' ich dann die Eisgefilde,
Schaue weinend die Stäte wo sie prangten:
Denn wie sie verblühten auch meiner Jugend
Flüchtige Freuden!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Matthisson, Friedrich von. Gedichte. Gedichte aus der Schulzeit. Wehmut. Wehmut. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-2AFA-D