Geisternähe

Der Dämmrung Schein
Durchblinkt den Hain;
Hier, beim Geräusch des Wasserfalles,
Denk' ich nur dich, o du mein Alles!
Dein Zauberbild
Erscheint, so mild
Wie Hesperus im Abendgolde,
Dem fernen Freund, geliebte Holde!
Er sehnt wie hier
Sich stets nach dir;
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Fest, wie den Stamm die Eppichranke,
Umschlingt dich liebend sein Gedanke.
Durchbebt dich auch
Im Abendhauch'
Des Brudergeistes leises Wehen
Mit Vorgefühl vom Wiedersehen?
Er ist's, der lind
Dir, süßes Kind,
Des Schleiers Silbernebel kräuselt
Und in der Locken Fülle säuselt.
Oft hörst du ihn,
Wie Melodien
Der Wehmuth aus gedämpften Saiten,
In stiller Nacht vorübergleiten.
Auch fesselfrei
Wird er getreu,
Dir ganz und einzig hingegeben,
In allen Welten dich umschweben.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Matthisson, Friedrich von. Gedichte. In der Fremde. Geisternähe. Geisternähe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-2B12-D