An Damons Garten

1778.


Blühender Garten! deine Apfelbäume,
Deren röthliche Loken Zefir küßte,
Und die dichtverschlungenen Schattenarme
Deiner Alleen,
Wo, in geheimer Dämrung, Maienkäfer,
Um die Stunde der Abendgloke, sumten,
Turteltauben Klage begannen, werd' ich
Nimmer vergessen!
Ach! es entrauschte manche Wonnestunde,
Beim sokratischen Mahl, an Damons Busen,
Mir im süßvertraulichen Dunkel deiner
Blütengewölbe!
Schönster der Erdengärten! sei noch lange
Meiner heiligen Freuden stiller Tempel!
Jener Freuden, welche die Unschuld Schwester
Nennen und Freundin!
Winket der Todesengel meine Seele
Zu den Sternen empor: so überschatte
Jenes dichte Rosengebüsch den Hügel
Meiner Gebeine!
Freudig entschwebt dann, seinen Lichtgefilden,
Oft mein glüklicher Geist, und lispelt leise,
In die Seelen der Guten, die dort klagen,
Ahndung des Himmels!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Matthisson, Friedrich von. Gedichte. Gedichte aus der Schulzeit. An Damons Garten. An Damons Garten. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-2B1A-E