[25] [27]Die Schatten

Freunde, deren Grüfte sich schon bemoosten!
Wann der Vollmond über dem Walde dämmert,
Schweben eure Schatten empor vom stillen
Ufer der Lethe.
Seid mir, Unvergeßliche, froh gesegnet!
Du vor allen, welcher im Buch der Menschheit
Mir der Hieroglyfen so viel gedeutet,
Redlicher Bonnet.
[27]
Längst verschlürft im Strudel der Brandung wäre
Wohl mein Fahrzeug oder am Riff zerschmettert,
Hättet ihr nicht, Genien gleich, im Sturme
Schirmend gewaltet.
Wiedersehn der Liebenden! wo der Heimath
Goldne Sterne leuchten, o du der armen
Psyche, die gebunden im Grabthal schmachtet,
Heiligste Sehnsucht.

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TextGrid Repository (2012). Matthisson, Friedrich von. Gedichte. Gedichte 1795-1831. Die Schatten. Die Schatten. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-2BC6-A