Die Sterbende

Heil! dies ist die letzte Zähre,
Die der Müden Aug' entfällt!
Schon entschattet sich die Sphäre
Ihrer heimathlichen Welt.
Leicht, wie Frühlingsnebel schwinden,
Ist des Lebens Traum entflohn,
Paradiesesblumen winden
Seraphim zum Kranze schon!
Ha! mit deinem Staubgewimmel
Fleugst, o Erde, du dahin!
Näher glänzt der offne Himmel
Der befreiten Dulderin.
Neuer Tag ist aufgegangen!
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Herrlich stralt sein Morgenlicht!
O des Landes, wo der bangen
Trennung Weh kein Herz mehr bricht!
Horch! im heilgen Hain der Palmen,
Wo der Strom des Lebens fließt,
Tönt es in der Engel Psalmen:
Schwesterseele, sei gegrüßt!
Die empor mit Adlerschnelle
Zu des Lichtes Urquell stieg;
Tod! wo ist dein Stachel? Hölle!
Stolze Hölle! wo dein Sieg?

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Matthisson, Friedrich von. Gedichte. Gedichte aus den Studienjahren. Die Sterbende. Die Sterbende. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-2C9F-B