An Laura, als sie Klopstocks Auferstehungslied sang

Herzen, die gen Himmel sich erheben,
Thränen, die dem Auge still entbeben,
Seufzer, die den Lippen leis' entfliehn,
Wangen, die mit Andachtsglut sich malen,
Trunckne Blicke, die Entzückung stralen,
Danken dir, o Heilverkünderin!
Laura! Laura! horchend diesen Tönen,
Müssen Engelseelen sich verschönen,
Heilige den Himmel offen sehn,
Schwermuthsvolle Zweifler sanfter klagen,
Kalte Frevler an die Brust sich schlagen
Und wie Seraph Abbadona flehn!
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Mit den Tönen des Triumphgesanges
Trank ich Vorgefühl des Ueberganges
Von der Grabnacht zum Verklärungsglanz!
Als vernähm' ich Engelmelodien
Wähnt' ich dir, o Erde, zu entfliehen,
Sah' schon unter mir der Sterne Tanz!
Schon umathmete mich Himmelsmilde,
Schon begrüßt' ich jauchzend die Gefilde,
Wo des Lebens Strom durch Palmen fleußt!
Glänzend von der nähern Gottheit Strale
Wandelte durch Paradiesesthale
Wonneschauernd mein entschwebter Geist!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Matthisson, Friedrich von. Gedichte. Am Dessauer Philanthropin. An Laura, als sie Klopstocks Auferstehungslied sang. An Laura, als sie Klopstocks Auferstehungslied sang. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-2CA1-3