Novembersonne

In den ächzenden Gewinden
Hat die Kelter sich gedreht,
Unter meinen alten Linden
Liegt das Laub hoch aufgeweht.
Dieser Erde Werke rasten,
Schon beginnt die Winterruh –
Sonne, noch mit unverblaßten,
Goldnen Strahlen wanderst du!
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Ehe sich das Jahr entlaubte,
Gingen, traun, sie müßig nie.
Nun an deinem lichten Haupte
Flammen unbeschäftigt sie.
Erst ein Ackerknecht, ein Schnitter,
Und ein Traubenkoch zuletzt,
Bist du nun der freie Ritter,
Der sich auf der Fahrt ergetzt.
Und die Schüler, zu den Bänken
Kehrend, grüßen jubelvoll,
Hingelagert vor den Schenken,
Dich als Musengott Apoll.

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TextGrid Repository (2012). Meyer, Conrad Ferdinand. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1892). 2. Stunde. Novembersonne. Novembersonne. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-34EE-7